Neues Projekt: Denarhort Müllendorf (Burgenland)

Die regelmäßig angebotenen Lehrgrabungen des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie an der Universität Wien, bringen mehrfach Fundmünzen in wissenschaftlichen Kontexten hervor. Besonders die mehrjährige Lehrgrabung in Müllendorf (Burgenland) im Bereich eines römischen Vicus ist für numismatische Untersuchungen interessant.  Nun wurde ein in der Grabungssaison 2022 gefundener Kleinhort Vanessa Zumtobel (IFÖ) zur Bearbeitung übergeben.

Der Denarhort stammt aus einer Ofen- oder Heizanlage, die nach ersten Einschätzungen wohl in das späte 2. bis frühe 3. Jahrhundert n. Chr. datiert. Die Münzen wurden auf einer kompakten Fläche innerhalb der Anlage entdeckt, ein Behälter oder Textilreste konnten nicht festgestellt werden. Die Objekte waren mit einer Brandpatina umhüllt, weshalb aktuell davon ausgegangen wird, dass der Hort definitiv vor Ende der Benutzungsdauer der Anlage deponiert wurde.

Nach der Restaurierung der Objekte in der Restaurationswerkstatt des Instituts für Urgeschichte und Historischen Archäologie steht nun fest, es handelt sich vorwiegend um Legionsdenare des Mark Anton, einige weitere republikanische Denare und einen Denar des Vespasians. Die sehr starken Abnutzungsspuren belegen die lange Umlaufdauer der Münzen.

Vanessa Zumtobel (vanessa.marie.zumtobel@univie.ac.at)

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